Neues und Unbekanntes in die Praxis umsetzen

Sowas gibt es auch = ein Beispiel, wie jemand es spontan geschafft hat, etwas Neues, ihm Unbekanntes und nur in diesem Video (s.u.) Gehörtes erfolgreich in die Praxis umzusetzen:

„Als Psychologe bin ich in einer Suchtklinik eingesetzt, in welcher ich eine Indikativgruppe mit 10 Rehabilitanden durchführe. Leider starten nicht immer alle zeitgleich an dem ersten Termin, so dass ich die erste Sitzung zunächst mit Personen begann. Nachdem weitere 5 Personen in die zweite Sitzung einstiegen, stand eine Herausforderung an. Die neuen Teilnehmenden sollten nicht mit fortgeschrittenen Inhalten abgehangen und die alten Teilnehmenden nicht mit Wiederholungen gelangweilt werden. In diesem Zuge kam mir das Video von Carmen Thomas in den Sinn. Das Stichwort dazu heißt „LehrLernen + LotsLernen“.
Schritte:
Die gesamte Gruppe in 2er Gruppen eingeteilt, so dass die bereits erfahrenen Teilnehmenden den neu hinzugekommenen Personen die Lerninhalte der letzten Einheit in diesen Gruppen im Tandem darstellten. Im nächsten Schritt stellten die neu hinzugekommenen Personen ihre neu gelernten Inhalte der gesamten Gruppe vor.
Das war ein kurzes und spontanes Experiment mit erfreulicher Wirkung: alle arbeiteten aktiv mit und fühlten sich in ihrem aktuellen Wissensstand abgeholt.
Das anschließende Feedback zeigte, dass die Verarbeitung der Lerninhalte deutlich tiefer stattfand, und sich die Personen auch noch 8 Wochen später bestens an die Lerninhalte erinnern konnten.“

Das Geschilderte ist ein praktisches Wirkungs-Ergebnis des Tools „Lotsen mit methodischem LehrLernen“ als eine Folge aus dem Video, das Daniel Tameh vom ISIS-Institut als Interview von Jürgen Pfannmüller mit Carmen Thomas für diese Einladung aufgenommen hat.

Zum Video bitte hier klicken: https://lnkd.in/d8E3NMS

Warum und für wen lohnt Kreativität?

„»Schöpferisch sein« hieß es früher. Damit erinnerte das Wort zum einen an den Überfluss der Ideen, weil Schöpfen ja immer bedeutete, einen Teil aus einem großen Ganzen abzuzweigen, einem Brunnen, einem Fluss, einem Meer. Zum anderen verwies es auf die Schöpfung, die göttliche Gabe, etwas Geniales zu erschaffen. Heute hat das Wort »Kreativität« den alten Begriff praktisch verdrängt….
Warum soll ich kreativ sein? Was nutzt es mir?
Ein schlichter Grund: Wer kreativ ist, kann sicherer auftreten: im Gespräch, vor Gruppen, im Umgang mit anderen Menschen aller Schichten und Funktionen.
Denn kreative Menschen haben stets mehrere Ideen zum Auswählen auf Lager, wenn andere um Einfälle und nach Worten ringen. Kreative sind fixer, flexibler und offener in der Arbeit. Und die Kooperation mit ihnen macht mehr Freude. Denn sie lassen einen neuen Gedanken eher an sich heran als Ängstlichere und Unsichere. Die beharren oder erstarren viel eher, weil ihnen Nicht-Eigenes, Unbekanntes statt Interesse und Neugier eher Irritationen bis Panik verursachen kann.“

Aus:
Carmen Thomas; Das Anagramm Geheimnis
Droemer KnaurVerlag (1. Edition, 1. Januar 2000)
ISBN-10: 3426271885

„Words can change the world“ – gesprochenes vs. geschriebenes Wort

“Ein vom Autor-in verlesenes Manuskript – und sei es noch so funkisch geschrieben – kann niemals das leisten, was freies Sprechen bewirkt, weder bei den Sprechenden noch bei den Hörer-innen.
Gesprochene Sprache hat ihren eigenen Wert. Sie unterscheidet sich durch Abbrüche, Wiederholungen, umgangssprachliche Formulierungen, Untertöne und vieles mehr so sehr von der verlesenen Sprache, wie es kaum möglich erscheint. Gesprochenes kann sich geschrieben ganz wirr lesen, obwohl es beim Zuhören völlig sinnvoll wirken kann.
Der wichtigste Unterschied zwischen Gesprochenem und Geschriebenem ist wohl, dass das Geschriebene viel mehr auf das Rationale reduziert ist. Geschriebenes ist weitgehend von der gefühlsträchtigen Zwischenebene (= Meta-Ebene), die die spontane Sprache so spannend macht, befreit. Dabei ist nicht einmal bedeutsam, dass vieles, was im Gesprochenen mitschwingt, gar nicht bewusst angesprochen wird oder nur unbewusst seine Wirkung tut. Es ist einfach da und hat seine Folgen.

Aus:
Carmen Thomas
„Hallo Ü-Wagen – Rundfunk zum Mitmachen, Erlebnisse und Erfahrungen“
Liste Verlag (1. Edition, 1. Januar 1984)
252 Seiten
ISBN-10: ‎ 3471789170

Das ist die Kunst

Das ist die Kunst: Die Körpersprache der Reaktanz als produktive Ressource wie eine Art Trüffelschweinkompetenz erkennen und umnutzen können. Erster Schritt: den „dicken Hals“ und den „harten Bauch“ als unangenehmes Gespür zunächst wahrnehmen lernen.
Begreifen, dass das automatische „Dagegen-Schild“ zunächst eine Art Gänsehaut verursacht , die in Wahrheit wie ein wunderbares Frühwarnsystem funktioniert.
„Ich nenne diesen körperlich spürbaren Impuls gern spaßeshalber „Grüße aus dem Neanderthal.“ Denn die instinkthafte Reaktanz gab es ja wohl schon in der Steinzeit. Da war sie für die frühen Menschen unter Umständen überlebenswichtig. Unbekanntes verursacht zuverlässig bis heute diese blockierende Fremdel-Angst oder einen merkwürdigen, sachlich eigentlich unbegründeten Ekel. Und das war ja immer schon gut so. Schließlich mussten die Urvorfahren erst mal schmerzlich lernen: „Alles ist essbar. Aber manches nur einmal.“ Deshalb konnte sich instinktive, scheinbar grundlose Spontan-Abwehr als lebensrettend erweisen.
Und im nächsten Schritt provozierte das „neanderthalerische „Keulen-Gen“ den Impuls, auf das Undurchschaubare, Fremde, Verunsichernde, ja Einschüchternde sicherheitshalber erst mal draufzuhauen. Auch diese Reaktion ist eigentlich bis heute ganz ursprünglich, von der Reaktanz getriggert, in den meisten Menschen erhalten geblieben – nur die Form der Keulen hat sich geändert 😊.“

Aus:
Carmen Thomas;
„Reaktanz – Blindwiderstand erkennen und umnutzen: 7 Sätze für ein besseres Miteinander“. ‎
Adeo-Verlag (2. Edition, 13. Februar 2020)
224 Seiten
ISBN-10 : ‎ 3863342496

Im Außenspiegel schärfer sehen lernen

„Im Außenspiegel schärfer sehen lernen: >>Reaktanz – Blindwiderstand<< im Schulkontext erkennen und umnutzen können.“
Das ist der Titel des „Impuls- +Frage-Forums 5.0“, das als virtuelle Gratis-Veranstaltung des ISIS-Instituts in Kooperation mit der 1. ModerationsAkademie für Medien + Wirtschaft zum Kennenlernen stattfindet.
Termin: 21.8.2021 von 10-13 Uhr
Technik: Online per Zoom. Der Link kommt nach der Anmeldung per Mail.
Wer Interesse an neuen Wegen mit Gruppen und Klassen hat, wie sich Einsichten und Erkenntnisse in jedem Fach und zu jedem Thema mitmach-systematisch leichter vertiefen lassen, kann sich anmelden unter:
info@isis-institut-koeln.de, Stichwort: Carmen Thomas
P.S.: Nach der Anmeldung kommen 3 neue Mitmach-Werkzeuge per Mail. Nach dem Forum werden 3 Bücher mit persönlicher Widmung verlost.
Das Video gibt erste Einblicke ins Thema durch ein Interview von Jürgen Pfannmüller, systemischer Berater und Referent des Isis-Institutes mit Carmen Thomas. Diesen Link anklicken: https://lnkd.in/d8E3NMS


Für Hallo Ü-Wagen-Fans und alle, die’s mal hören möchten:

Was für ein Geburtstags-Geschenk der besonderen Art vom WDR an Carmen Thomas:
3 frühere Sendungen „Hallo Ü-Wagen“ als Podcast. Wer sich neu darüber informieren oder erinnern lassen möchte – voila:
• Hallo Ü-Wagen 1988: „Ein ganz besonderer Saft: Urin“
• Hallo Ü-Wagen 1987: „Mal grundsätzlich – die Grundrente“
• Hallo Ü-Wagen 1984: „Kunst am Bau – was soll das denn?“

Diesen Link anklicken:
https://www1.wdr.de/radio/wdr2/themen/carmen-thomas-75-geburtstag-100.html

Hallo Ü-Wagen und Carmen Thomas zum Erinnern
WDR 2 | 07.05.2021 | 04:22 Min. | Verfügbar bis 07.05.2022

Carmen Thomas im Talk mit Jörg Thadeusz auf WDR2

„Noch‘n Gedicht“ zum Sharing. Und „a Wunder“: seit 1973 das erste Interview ohne „05“. Dafür mit mehr „Reaktanz“ – auch in der Politik und in Sachen Lust und Sexualität, z.B. über Libellen-Arten mit einen Löffel neben dem Penis. Das und noch mehr mit dem blitzgescheiten Jörg Thadeusz als zugewandtem, flexiblem Frager mit echter Neu-gierde + berechtigten Zweifeln.
Danke, lieber Kollege.

• Der Beitrag zum Downloaden: https://t1p.de/6t8z
• Der Beitrag als Podcast: https://t1p.de/lf6k

Interview mit Carmen Thomas

Dass ein Geburtstag so wertschätzende Nachwirkungen haben kann, ist ja schon Herz-wärmend. Noch mehr, dass das das erste Interview war, das mein Dasein nicht mit 05 + „Hallo Ü-Wagen“ hat enden lassen, sondern zur Kenntnis nahm, dass es bereits seit 27 Jahren noch weitergeht.
Danke an Kai Pfundt für tiefengenaues Fragen und Schreiben.

Link zum Artikel (Paywall): Bonner Generalanzeiger 5./6. Juni 2021

1.6.2021. Impuls- + Frage-Forum: Carmen Thomas „Reaktanz – Blindwiderstand erkennen und umnutzen“

KOSCHWITZ ZUM WOCHENENDE

Wie gelingt, Verschiedenheit als Wert zu betrachten – auch und gerade dann, wenn Positionen des Gegenübers im Gegensatz zu den eigenen stehen? Wie ist es zumindest psychisch möglich, auf Gesundheits-förderliche Weise die Distanz zueinander zu verringern? Was kann „Verstanden“ – auch ohne „Einverstanden“ – bewirken? Was bedeutet – statt Opfer der eigenen Ängste zu werden – mehr Gelassenheit und mehr Respekt entwickeln zu können? Nicht nur in Bezug auf die Corona Situation. Der Podcast von „Koschwitz zum Wochenende“ möchte zusätzliche Betrachtungsweisen anbieten.
Vielen Dank, lieber Thomas Koschwitz, für das neugierig-anregende Gespräch 🙂

https://podcasts.apple.com/de/podcast/carmen-thomas-journalistin/id523109741?i=1000508499537